Was sich & uns sonst noch so bewegtDo, 24. Oktober 2019 in der Kadterschmiede (Rigaer 94) Die Weltwirtschaftskrise, die sich 2008 ab zu zeichnen begann, wurde ja in vielen Länder dazu genutzt, um den Neoliberalen Umbau weiter voran zu treiben. Die Menschen, die dabei auf der Strecke blieben wurden immer wütender und immer mehr. Dies schlug sich natürlich auch in Wahlergebnissen nieder.
Nachdem 2015 eine „Sozialistische“ Regierung in Griechenland an die Macht kam, machte sie kurz Anstalten auf zu mucken. Knickte aber sehr bald ein und ergab sich dem Spardiktat aus Brüssel. Weitere Privatisierungen und Abbau von sozialer Infrastruktur waren die Folge. Diese Regierung wurde dementsprechend abgewählt. Nun sind wieder auch dem Namen nach Neoliberale und Rechte am Zuge und direkt nach seiner Wahl, am 08. Juli 2019, ließ der neue Ministerpräsident verlauten, noch diesen Sommer alle besetzen Häuser in Athens berühmten Stadtteil Exarcheia räumen zu lassen.
Es läßt sich feststellen: das hat er nicht geschafft. Dennoch bleibt die Bedrohungslage akut. Mit dem Angriff auf diese autonomen Strukturen, wird auch die Infrastruktur vieler geflüchteter Menschen angegriffen. Der Staat tritt nach unten. Zur aktuellen Lage der Squats und im Speziellen über das Prosfigika, wird am Donnerstag in der Kadterschmiede informiert. https://sykaprosquat.noblogs.org/ ★ ♠ ★ Clubkulturstudie BerlinDie Clubkulturstudie der Clubcomission ist raus. Anfang diesen Jahres wurden ja die vorläufigen Ergebnisse präsentiert und es gab ein wenig Kritik, weil der Schwerpunkt deutlich auf dem Wirtschaftsfaktor Club für den Wirtschaftsstandort Berlin lag und die Kultur ein wenig kurz kam. Dies sollte nun anders sein - und das ist es erfreulicherweise auch. Es gibt immer noch ein paar Dinge, die sich an der Form der Veröffentlichung kritisieren lassen. So fühlt es sich z. B. ein wenig seltsam an, sich für ein von öffentlichen Geldern finanziertes Studienergebnis bei einem Newsletter anmelden zu müssen. Darüber lässt sich aber einfach hinweg sehen, da der Rest recht schön an zu sehen ist.
Mit dem klaren Thema „Flächen und Linien“ orientiert sie sich grafisch an zeitloser Clubästhetik und dazwischen finden sich gut aufbereitet und verständlich dargestellt die Ergebnisse. Diese werde ich nächste Woche an dieser Stelle mit der Mensch Meier Gäst*innen Befragung aus dem Jahre 2018 vergleichen. Kurz abschweifen möchte ich an dieser Stelle zu einem Missverständnis, dem viele Menschen in der Clubkultur auf zu sitzen scheinen. So hat es wohl auch (folgerichtig) seinen Weg in die Clubkulturstudie schaffte. Im Kapitel „Raum“ heißt es: „Der Club ist eine „Kulisse des Glücks“ und wird durch verschiedene Kunstgriffe und unter Einsatz von Stilmitteln (Architektur, Dekoration, Licht, Effekte) zu einer Heterotopie, einer konkreten Utopie.“
Zur Heterotopie als konkrete Utopie ist hier Focault als Quelle angegeben. Dazu muß mensch wissen, dass Beispiele für Heterotopien, die Focault als „tatsächlich realisierte Utopien“ bezeichnete, z. B. auch Gefängnisse und Kasernen gehörten. Daher auch der Begriff des „Anderen Ortes“ (Heterotopie) der die Umsetzung des „Nicht Ortes“ (Utopie) ist, in dem andere Normen umgesetzt werden, bzw. Normen anders reflektiert werden, der aber erstmal nichts mit „Glück“ oder einer gesellschaftlichen Utopie im (un)eigentlichen Sinne zu tun haben muß.
Wir machen in inzwischen vielen Clubs, viele Dinge anders, als in der Mainstream Gesellschaft. Das hat nicht nur mit Architektur, Dekoration, Licht und Effekten zu tun. Im Umgang z. B. mit Rassismus und Sexismus gibt es eine andere, eine bessere Kultur. Und mit all den Tanzenden, im gleißenden Licht und in der Dunkelheit, irgendwo im Nebel meinen wir auch manchmal ihren Ausdruck zu finden - aber vom tatsächlichen Glück in einer konkreten Utopie, also in einer befreite Gesellschaft zu leben, ist das hoffentlich noch weit entfernt. https://www.clubcommission.de/clubkultur-studie/ ★ ♠ ★ Cadus e. V. Emergency Response RojavaUnsere Freund*innen von Cadus sind in Rojava und versuchen das schlimmste zu verhindern, helft mit(!):
„Eure Unterstützung kommt direkt an. Unsere Mitarbeiter*innen vor Ort versuchen, auch neben ihrer Tätigkeit in unseren Gesundheitsprojekten zusätzlich noch so viel zu helfen wie es nur geht. Wir stehen dabei mit ihnen und mit unserer Partnerorganisation Heyva Sor A Kurd im engen Austausch, um gemeinsam die jeweils dringendsten Probleme zu identifizieren und diese direkt anzugehen.
Unser erster Schritt war es, 5 zusätzliche Ambulanzen vor Ort zu stellen, die dringend gebraucht werden, um die vielen Verletzten vor Ort transportieren zu können.
Unser zweiter Schritt: Essensversorgung der Vertriebenen in Tal Tamr. In Tal Tamr sind tausende Vertriebene aus den umkämpften Grenzstädten angekommen. Da auch Tal Tamr mittlerweile gefährlich nah an der Front liegt, haben auch viele lokale Organisationen die Stadt bereits verlassen. Die Vertriebenen werden mit Wasser und Brot versorgt, für mehr reichte es gerade nicht. Deswegen haben unsere lokalen Mitarbeiter*innen mit uns entschieden, hier anzusetzen, und haben in größeren Mengen Essen besorgt und Essenspakete gepackt.
Hilf uns weiter, vor Ort die dringendsten Probleme anzupacken mit unserer Emergency Response.“ Crowdfunding auf Betterplace ★ ♠ ★ Rätsel-Aufgabe der WocheWelche Fabrik waren wir, bevor wir das Mensch Meier waren ?
Richtige Antwort = 2x Gästeliste. Bitte schreib an newsletter [at] menschmeier [punkt] berlin an welcher Veranstaltung du kommen magst.
Lösung letzter Woche: Wir haben nach Mensch Meier-Stickermotiven gefragt, von denen es inzwischen einige gibt. „Kein Gott, kein Staat, aber ne Schanklizenz“ war die erst- und meistgenannte Antwort unter den Einsendungen. Ganz richtig! |